Die häufigsten Beschwerden bei Zahnprothesen

 Außerord. Prof. Dr. Vanja Vučićević Boras, dr. med. dent.

Außerord. Prof. Dr. Vanja Vučićević Boras, dr. med. dent.

Wenn man eine Zahnprothese bekommt, kann das sehr traumatisch sein. Insbesondere Frauen kommen nur schwierig damit zurecht.

Wenn man eine Zahnprothese bekommt, kann das sehr traumatisch sein. Insbesondere Frauen kommen nur schwierig damit zurecht. Man unterscheidet Ganz- oder Totalprothesen und Teilprothesen, die mit den vorhandenen gesunden Zähnen des Patienten verbunden sind.

Die zwei häufigsten Erkrankungen, die sich durch Veränderungen in der Mundschleimhaut manifestieren, sind die:

  • Entzündung des harten Gaumens und
  • Geschwüre infolge des Drucks der Zahnprothese auf das Weichgewebe.

Zahnärzte raten häufig dazu, die Prothese über Nacht im Mund zu belassen. Ein solches Vorgehen ist nicht ratsam, weil sich das Gewebe unter der Prothese vom Zahnersatz "erholen" muss. Bei Personen, die während der Nacht die Prothese nicht herausnehmen, kommt es häufig zu einer Gaumenentzündung bzw. zu einer Infektion mit dem Pilz Candida albicans, der ein regelmäßiger Bewohner der Mundhöhle ist. 

Diese Entzündung wird Palatitis genannt und manifestiert sich in der Regel durch eine Rötung manchmal aber auch Schmerzen. Der Zustand wird in der Regel zwei Wochen lang mit Antimykotika (typischerweise in Form eines Gels oder einer Lösung) behandelt, es ist jedoch äußerst wichtig, dass die Prothese während der Nacht in einer antiseptischen Lösung aufbewahrt wird. Wenn der Zahnersatz nicht desinfiziert wird, kann die Entzündung des Gaumens nicht heilen.

Bei einigen Patienten muss die Therapie für weitere zwei Wochen verlängert werden, eher selten werden systemische Antimykotika in Tablettenform verabreicht. Da der Pilz in das Gewebe eintritt, können sich mit der Zeit kleine Cluster auf der Schleimhaut des Gaumens bilden. In diesem Fall muss der Zustand operativ behandelt werden.

Der zweite, recht häufige Zustand sind druckbedingte Geschwüre auf der Schleimhaut des Kieferkamms unter der Prothese, in der Regel auf der Unterseite. Der Grund hierfür liegt anfangs darin, dass wegen der Knochenaufnahme unter der Prothese nach einigen Jahren, diese nicht mehr gut sitzt. Auf der Schleimhaut können schmerzhafte Geschwüre auftreten und der Patient ist nicht mehr in der Lage, eine Prothese zu tragen, richtig zu essen uä.

Der Zustand wird zwei Wochen lang mit Kortikosteroiden behandelt, wobei die Prothese unbedingt angepasst und nach Bedarf unterfüttert werden muss. Ist die Zahnprothese schon alt, darf man sie nicht mehr tragen. Sobald das Geschwür verheilt, sollte man eine neue Prothese anfertigen lassen. Es ist wichtig, dass während der Behandlung der Zahnersatz möglichst wenig verwendet wird.

Wenn das Geschwür nach diesem Verfahren nicht heilt, ist es zwingend notwendig, eine Gewebeprobe zu entnehmen und eine pathohistologische Analyse vorzunehmen, um eine potentiell ernstere Erkrankung auszuschließen zu können.

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